Dienstag, 31. März 2009

...schweißgebadet...




Am 23. März sind wir nun von Windhoek über Jo'burg nach Accra in Ghana geflogen.
Beim Aussteigen aus dem Flieger bekamen wir einen ersten Eindruck des Klimas, welches uns nun die nächsten Tage und Wochen begleiten wird: Hitze gepaart mit fast 100% Luftfeuchte. Einfach tropisch!
Steffen und Steffi haben uns wirklich in der Nacht abgeholt und kühles Bier schon im Auto serviert. Die Nacht verbrachten wir in dem afrikanischem Hotel "Diamond Palace". Der Name allerdings ist hier nicht Programm, sondern die geographische Lage: Westafrika, eben mit wildromantischem Dreck, kaputtes Klo, kein Wasser... aber noch nicht ganz der sudanesischen Standard...
Schwitzend sind wir dann in Bungalows auf halben Weg nach Tema, aber direkt am Strand, umgezogen. Das Wasser ist voller schwarzer Mülltüten und wir schlafen ohne Klimaanlage auch nur schlecht.

Zwischendurch sind wir nach Accra gefahren und haben uns das Fünf-Staaten-Visum für Togo, Benin, Niger, Burkina Faso und Elfenbeinküste besorgt. Außerdem haben wir das Abenteuer des Abschlusses einer Haftpflichtversicherung für Ghana und den Rest von Westafrika erleben dürfen. Dazu dann später mehr, wenn wir zurück sind...

Am Mittwochmorgen haben wir dann den Agenten besucht, der mit der Befreiung des Landrovers beauftragt wurde. Dort haben wir nun erfahren, dass das alles kein Problem sei. Am Freitag waren wir nochmal dort, erfahren, dass das Schiff verspätet ist und vermutlich erst am Montag eintreffen wird. Daraufhin beschließen wir, ein paar Tage in ein echtes Hotel zu ziehen, so mit Klimaanlage und etwas mehr Komfort. Von Steffen und Steffi verabschieden wir uns für eine Woche und verabreden uns, sie wieder weiter westlich, aber mit Auto zu treffen.

Gestern kam dann die Nachricht, dass der Container nun in Tema steht und alle Papiere beim Zoll liegen. Wir hoffen nun, den Container morgen oder spätestens am Donnerstag öffnen zu können und in das Auto einzusteigen. Bis dahin heißt es: weiterschwitzen! Aber zumindest hat es hier ein Restaurant mit Pizza für Jonas und kaltes Bier für mama und Papa und Satellitenfernseher mit CNN und eine Sportsbar am Abend, sowie Wi-Fi...

Freitag, 20. März 2009

Es ist unterwegs...und wir auch!






So, nachdem wir weit ueber eine Woche hier in Swakopmund verbrachten, haben wir heute nachmittag die Bill of Lading abgeholt, die beweist, dass der Container auf der Maersk Jubail in Richtung Tema in Ghana ist. Damit sind alle Huerden genommen, die auf dem Weg nach Ghana vor uns lagen. Morgen geht es dann in Richtung Windhoek und am Montag dann ueber Johannesburg weiter nach Accra.

Dort werden wir hoffentlich von Steffen und Steffi erwartet, die uns auch eine erste Unterkunft besorgt haben.

Jetzt noch kurz der Bericht der letzten Woche. Swakopmund ist fuer einen laengeren Aufenthalt eigentlich nicht die schlechteste Option, wenn man nicht sehr viel laenger bleiben will.
Wir haben uns ein kleines Mietwaegelchen geholt, um weiter flexibel zu bleiben, vor allem aber, um regelmaessig nach Walfischbucht fahren zu koennen.
Einen Tag waren wir mit einem Schiff auf Rundfahrt auf dem Meer, wo wir neben vielen Delfinen, Robben, Voegeln auch einen Wal und mehrere Meeresschildkroeten bestaunen konnten. Die Robbe auf dem Bild ist zahm und springt einfach an Bord, um mit Fisch gefuettert und gestreichelt zu werden.
Einen anderen Tag waren wir mit einem Allradfahrzeug (mit Fahrer) in der Sandwich Harbour Bucht. Das ist ein traumhafter Abschnitt Erde, dort treffen Meer und Duenen direkt aufeinander und man kann nur waehrend einer kurzen Zeitspanne und Ebbe dorthin gelangen.
Dann gab es noch die Kristallgallerie zu bewundern und Jonas ist heute allein ins Aquarium gegangen.
Natuerlich kennen uns die Leute in den einschlaegigen Kneipen alle schon, denn kein normaler Tourist wird hier laenger als etwa zwei Tage gesichtet ;-) Jonas spielt jeden Tag etwa drei bis vier Stunden am Strand und kennt auch alle, die sich dort tummeln. Ausserdem gab es endlich mal wieder Heimschule, Mathe, Deutsch und so'n Zeug...

Jetzt ist aber die Zeit gekommen, wo wir uns nach Waerme sehnen. Hier ist es relativ kuehl und wegen des taeglichen Nebels auch etwas feucht... Ein Tapetenwechsel muss her und wir wollen wieder hinein ins quirlige, etwas weniger planbare und chaotischere schwarze Afrika!

Die naechsten Tage und Wochen werden wir somit wieder etwas schwerer an eine vernuenftige Internetverbindung kommen. Daher wird auch die Frequenz der Web-Updates drastisch abnehmen. Die Familie kann sich ab Dienstag wieder auf eine neue (ghanaische) Nummer auf dem Mobilfunkdisplay freuen...

... fuer die Winterzelter im Harz: wir waren bei Euch und haben mitgetrunken und gefeiert! Auch wissen wir, dass viele gekniffen haben und alles gar nicht so schlimm war, wie befuerchtet! Das Bild oben, das einen so frostigen Eindruck hinterlaesst ist uebrigens am Rand einer Salzpfanne am Meer aufgenommen...
... fuer die Ueberlebenden des St.Patrick's Day: hier gibt es kein Guiness und auch kein Kilkenny!!! Hebt Eure dummen Huete, Peruecken, blinkende Anstecker usw. auf, wir werden das im August nachfeiern, bestimmt!

Samstag, 14. März 2009

... zu Land, zu Luft und auf der See, juch he!






In Swakopmund sind wir zu einem Reisebüro gegangen, welches uns für die Zwischenzeit in Namibia ein kleines Mietwägelchen sowie die Flüge bucht. In Windhoek konnten wir gegen Zahlung einer "Expressgebühr", am nächsten Morgen unsere Paesse gleich wieder einsammeln. Danach sind wir wieder nach Swakop geheizt, um nun die letzten Details für die Verschiffung zu klären.

Das Auto muss schon am Freitag, dem dreizehnten, in den Container, da der "stack" am Hafen bereits am Montag geschlossen wird... nun, wir haben viel dazugelernt, was internationalen Frachtverkehr angeht, doch das wäre hier zuviel. Wir haben alle Gebühren hier an einer Bank eingezahlt, das war etwas mehr als 2 tsd. Euro (Frachtkosten plus Container plus Hafen plus Zoll plus Agent plus plus plus)

Unmittelbar vorher hat unser Auto nochmal einen vollen Tank und einen Ölwechsel bekommen, so dass wir eventuell nicht mehr vor Europa einen service durchführen müssen.

Jetzt ist die Karre in der Kiste. Wir sitzen mit kleinem Mietwagen in Swakopmund in einem Inn und versuchen die Zeit zu überstehen. Wir müssen jedenfalls warten, bis das Schiff abgelegt hat, denn erst dann gibt es das Dokument, welches beweist, dass "unser" Container auf dem Weg ist und welches unbedingt benötigt wird, das Auto dann auch in Tema überhaupt aus dem Hafen zu bekommen. Wenn nix mehr dazwischen kommt, werden wir am 23. dann von Windhoek über Johannesburg nach Accra fliegen.

Unser saechsischen Freunde, die anders herum (um Afrika) unterwegs sind, werden uns in Accra am Fliegerhafen abholen und kuehlen schon fleissig westafrikanisches Bier...

Montag, 9. März 2009

...dem Kakao ein Stueck naeher...

So, heute waren wir in Walfischbucht (Walvis Bay) bei einer Spedition, die uns hoffentlich heute noch bestaetigen wird, dass der Defender am Montag, dem 16. in einen Container geht und am Mittwoch, dem 18. Maerz dann auf hoher See ist. Geplante Ankunft wird dann der 27. Maerz 2009 in Tema, Ghana (bei Accra) sein.

Zudem werden wir morgen frueh nach Windhoek fahren, um uns das ghanaische Visum zu besorgen. Fluege sind schon fuer den 23. reserviert und ein Autochen (klein) fuer den Transfer ebenso. Alles scheint also darauf hinauszulaufen, dass wir den Aequator im Fluge ueberqueren werden und dann, rechtzeitig zum Fruehlingsanfang, die Nordhalbkugel erreichen ;-) Was uns jetzt noch fehlt sind Taschen/Koffer, von denen allein in Leipzig wahrscheinlich ein Dutzend vor sich hin staubt....

Pannen, Katastrophen gab es natuerlich auch! So hat Mauli heute morgen seine Visa-Card sperren lassen muessen. Irgendwie hat diese sich in den letzten Tagen ganz von selbst auf Rundreise durch Namibia begeben und an diversen Stellen, im Lande verteilt, jeweils bis zum Tageslimit im Konsumrausch gelebt... Nun ja, mal sehen, ob die immer hilfsbereite Frau S. aus L. da einen Weg findet, den Schaden begrenzen zu koennen und uns eine neue golden brillierende Karte zu besorgen. Bis dahin bleibt die Trauer um die alte, soooo lieb gewonnene und deren 3 bis 5 Tsd. Euronen schweres Reisegepaeck.

Wir halten Euch auf dem laufenden, hier in Swakop regnet es nicht mehr, Jonas steht an/im Meer und streitet mit den Wellen und wir planen die Details fuer die naechsten zwei Wochen.

Donnerstag, 5. März 2009

...jetzt mal ein paar Bilderchern...





Zwischendurch auch mal ein paar Bilder aus den letzten Tagen zum Anschauen.
Wir hatten jeden Tag Regen und heute kletterte das Thermometer gerade mal auf die 21grd-Marke...brrrrr....

Zwischenzeitlich gibt es nix Neues, wir befinden uns wieder auf dem Weg nach Swakopmund und Walfischbucht (Walvis Bay), außer: Mauli war beim Friseur ;-)

Heute hat Mauli mit einem Fracht-Agenten telefoniert. Die suchen uns mal ein paar Frachtverbindungen raus. Zumindest waren die nicht überrascht, dass wir nach Ghana wollen und somit bleiben wir optimistisch, dass wir Westafrika doch noch erleben können... Jonas will schließlich mal Regenwald sehen und Mauli sich eine Voodoo-Puppe kaufen...

So, bis demnächst!

Mittwoch, 4. März 2009

Eine Seefahrt, die ist lustig...

Hallo,
nachdem wir gestern den ganzen Tag Krisen gesessen haben, nun doch nochmal was Neues...
Wir haben die Option der Umkehr und Rueckfahrt ueber die Ostroute zunaechst verworfen, da wir das Grenzgebiet Kenya/Aethiopien dann in der Regenzeit queren muessten und keine Lust haben, dort ein Opfer des Schlamms und der ansaessigen Banditen in der Nacht zu werden.
Dann bliebe dort noch die Moeglichkeit, in Dar Es Salaam oder in Mombasa unser Defenderchen in den Nahen Osten, auf die Arabische Halbinsel oder nach Europa zu verschiffen.
Da das alles nicht ganz so praechtig klingt, haben wir noch einmal gecheckt, was an der Westkueste so geht.

Wahrscheinlich kann man von Walvis Bay das Auto nach Tema/Accra (Ghana) verschiffen. Eventuell kann man sogar mitfahren, aber das klaeren wir Anfang der kommenden Woche direkt in Walfischbucht. Zumindest haben wir schon mal einen Speditionsagenten ermitteln koennen, der bei den Leuten hier irgendwie bekannt ist und alle haben uns optimistisch gestimmt.

Hin und her, aber trotzdem spannend, weiterlesen!

Dienstag, 3. März 2009

Angola will uns nicht!!!!

So, nachdem wir es vergebens in Windhoek und nun auch in Rundu, einem zunaechst vielversprechenden Konsulat Angolas, versuchten, ein Visum zu beantragen, mussten wir das Projekt "Africa clockwise" als gescheitert erklaeren.

Aufgrund neuester Regelungen ist es einem Reisenden nicht moeglich, irgendein Visum fuer Angola unterwegs in einer Vertretung des Landes zu erhalten.

Vielen Dank an all die Angolaner, die in (Ost-) Deutschland studieren durften und nun an den Stellen sitzen, die diese Regeln erlassen! Und natuerlich auch an die, die davon profitierten, dass wir als Kinder fleissig Altpapier, Flaschen und Glaeser sammelten, um irgendeinen Krieg mitzufinanzieren, der letztlich sogar gewonnen wurde bzw. im andauernden Waffenstillstand muendete.

Nun kehren wir also um und nehmen die (fast) gleichen Laender in Angriff. Unklar ist nur noch, von wo aus wir am besten in den Nahen Osten oder die Arabische Halbinsel gelangen.

Dranbleiben und weiterlesen...

PS: Westafrika wird dann wohl ein separates Projekt werden muessen.