Mittwoch, 15. April 2009
Ostern an der Gold- und Sklavenküste
Nachdem wir nun unser Defenderchen wieder bei uns und damit ein Zuhause haben, beschlossen wir, die nächsten Tage an der Küste Ghanas zu verbringen. Zudem haben wir uns ein weiteres Mal mit den Sachsen verabredet.
Zuerst ging es in Richtung Cape Coast, wo eine der vielen alten Sklavenhandelsburgen steht. Diese ist aber noch in recht gutem Zustand und wir haben uns von einem einheimischen Führer die Geschichte der Burg und des Sklavenhandels erklären lassen. Am nächsten Tag ging es ein paar Kilometer landeinwärts zum Kakum-Nationalpark. Das ist ein kleines Reservat, wo man noch den früher hier typischen Regenwald antrifft. Außerdem gibt's dort einen Canopy-Walkway, einen fast einen Kilometer langer Wanderweg auf Hängebrücken durch die Baumwipfel der Urwaldgiganten. Das war sehr waggelig und zumindest Mauli war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Ansonsten haben wir leider nicht viel von der Urwaldfauna sehen können.
Weiter ging es dann zu einer Lodge, bei der wir direkt am Strand unser Dachzelt entfalten konnten. Dort haben wir am nächsten Tag dann auch Steffen und Steffie wiedergetroffen, die zwischenzeitlich Besuch aus Europa in Accra abgeholt haben. Baden, schwitzen, Bier trinken, schwitzen... das Leben in der Karwoche war garnicht so einfach ;-)
Ein paar Tage später sind wir wieder ein Stück weiter westlich nach Princesstown gefahren. Dort steht die einzige deutsche Burg, mit deren Errichtung die Brandenburger auch ein Stück vom Sklaven-Kuchen abhaben wollten. Doch schon nach wenigen Jahren haben sie diese wegen Malaria und steten Angriffen durch die Engländer und andere Kolonialmächte wieder aufgegeben. Von der Burg aus haben wir dann einen Ausflug in ein Buschkrankenhaus für psychisch Kranke unternommen. Die Fotos stellen wir mal nicht ins Internet, um nicht vermeintliche Menschenrechtler zu beunruhigen. Jedenfalls sind die dortigen Methoden sehr alt und auch sehr erfolgreich. Schon nach 6 bis 12 Monaten kann ein Eingelieferter wieder zu seiner Familie zurück.
Wir haben uns von Steffen und Steffie verabschiedet und sind wieder ostwärts gefahren. Nach zwei Nächten in einem Beachresort haben wir nun Accra erreicht. Morgen wird dann der Kühlschrank und die Proviantkiste im Supermarkt wieder aufgefüllt und wir starten in Richtung togolesische Grenze, wo wir zwischendurch an der Waterfall-Lodge in den Bergen mal wieder durchatmen wollen.
Der weitere Plan sieht vor, kurz nach Benin zu fahren, um dort den Pythontempel zu besuchen und dann wieder durch Togo, wo es in Lome den größten Fetisch-Markt gibt, um Mauli endlich seine Voodoo-Puppe zu besorgen. Danach soll es via Ghanas Zentrum dann endlich weiter gen Norden gehen.
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