Samstag, 28. Februar 2009

Scheitern wir an Angola?






Nachdem unser Auto seit Kapstadt wieder surrt wie eine gute alte deutsche Nähmaschine, haben wir uns auf den Heimweg begeben.

Zunaechst ging es quer durch die Karoo in Richtung Kgalagadi Transfrontiere Park. Unterwegs haben wir noch in einem kleinen Staedtchen uebernachtet und sind dann in den Park gefahren. Hier gab es wieder alle moeglichen Tiere zu sehen, die spektakulaersten sind allerdings wieder einmal die Loewen! Daneben noch Geparden, diverse Antilopen und Gazellen sowie vielerlei Kleingetier... Hoernchen, Voegel und Tausendfuessler waren unsere besten Freunde am Camp.

Danach ging es wieder nach Namibia. Nach zwei Tagen sind wir dann in Windhoek angekommen, wo wir das Visum fuer Abgola beantragen wollten. Doch dann kam die Ernuechterung: kein Visum fuer Deutsche fuer Angola in Namibia!!! Das alles trotz der obligatorischen Einladung, fuer die wir teures Geld in Kapstadt zahlen mussten. Gut nur, dass wir nicht schon eine bezahlte Vorausbuchung vorgenommen haben und denen eventuell gar ein paar US-Dollare mehr in den Rachen geworfen haben. Jetzt heisst es hoffen darauf, dass die Leute in Kapstadt doch noch einen Weg finden, wie wir ihre angolanischen Geschaeftspartner treffen koennen. Außerdem hoffen wir auf Unterstuetzung durch Freunde in Luanda, deren Kontakt wir ueber einen Freund aus Leipzig erhielten.

Wir verlassen also Windhoek und sind in Richtung Namib aufgebrochen. Seit vielen Tagen begleitet uns nun schon ein dramatischer Regen. Schon in der Kalahari sind wir buchstaeblich ins Schleudern und (bei 80kmh) fast ins Umkippen gekommen. Aber als Ausgleich gibt es eine gruene bluehende Wueste...

Heute sitzen wir also den letzten Tag in Swakopmund, gestern gab es viel Bier im Brauhaus und gleich geht es los in Richtung Rundu an der angolanischen Grenze. dort hoffen wir auf ein gutes Zeichen aus Kapstadt und gastfreundlichere Angolaner in dem ansaessigen Konsulat. Falls alles schiefgeht, uns drueckt mittlerweile die Zeit wegen der Regenzeit im Kongobecken und Jonas' Schulanfang Anfang August, muessen wir das Projekt "Africa clockwise" moeglicherweise als gescheitert betrachten und neue Pfade fuer den Heimweg erkunden.

Nun ja, es bleibt spannend.

Fuer alle, die es interessiert: hier in Swakop hat es tagsueber mal wieder normale Temperaturen: erholsame 25 grd bei Sonnenschein, so dass wir wieder durchatmen koennen ;-))))

Dienstag, 17. Februar 2009

Achtung, es geht los! Wir kommen!!!

So, nachdem wir dann wider Erwarten dann doch noch eine weitere Woche im Süden verbringen mussten, ist es nun soweit: morgen treten wir den Heimweg an.

Zwischenzeitlich waren wir über's Wochenende auf einem Campingplatz an der Garden Route, östlich von Kapstadt. Als wir am Donnerstag dort ankamen wurde gerade eine Bühne aufgebaut und wir mussten erfahren, dass hier ein Musikfestival mit 24 Bands aus SA stattfinden wird. Wir sind dennoch geblieben und waren gespannt auf das, was uns nun erwarten wird. Aber vorher haben wir noch am Freitag das Kap Agulhas, den südlichsten Zipfel Afrikas besucht. Dort wird dann auch der Indische vom Atlantischen Ozean getrennt.

Kurz nachdem wir auf dem Camp waren, fiel sie dann ein, die Jugend Südafrikas. Alles war aber weit weniger chaotisch als es bei einer ähnlichen Veranstaltung bei uns sein würde. Wir haben dann drei Tage lang in Afrikaans gesungene Musik gehört und viel Bier konsumiert. Hin und wieder haben sich die jungen Leute mal aufgerafft und "Mutti und Vati" nach Dingen gefragt, die man so vergessen hatte, aber bei uns mit Sicherheit zu finden waren: Dosenöffner, Kochtopf und Starterkabel (weil die Batterie vom Musikspiel am Ende war...) Das war schon komisch ;-)

Am Montag ging es dann wieder nach Kapstadt, wo wir heute morgen das Auto wieder zu Landrover brachten. Am späteren Nachmittag kam der erlösende Anruf, alles ist erledigt und die Reise darf weitergehen.

Zwischendurch haben wir noch die Kopie des Einladungsschreibens für die Botschaft Angolas in Windhoek erhalten. Das Original sendet der Einladende direkt an den Konsul, mit der Bitte, uns die Einreise zu ermöglichen. Na, wir sind jedenfalls gespannt... Parallel lässt Theo seine Kontakte in Angola spielen, was uns weiter optimistisch bleiben lässt, dass alles klar gehen wird...

So, vor Windhoek gibt es wahrscheinlich nix Neues mehr und auch kein Internet, bis dahin lasst es Euch gut gehen!

Mittwoch, 11. Februar 2009

Verzögerungen






Heute war es dann soweit: das Auto stand zur Abholung bereit. Da haben wir dann lockere 500Euronen gezahlt und weiter 500 Euronen für Ersatzteile zum mitnehmen (diverse Filter und einen Satz Stoßdämpfer, obwohl unsere immer noch durchhalten)... Und wir haben die Mitteilung erhalten, dass unser Gaspedal, besser das damit untrennbar verbundene Potentiometer, defekt ist und ausgetauscht werden muss. Die Teile sind aber in Südafrika nicht verfügbar und müssen erst vom Hersteller eingeflogen werden... Da haben wir es wieder: man geht eine Woche vorher hin und sagt, dass man ein Gaspedal benötigt, doch der Landrover-Spezialist wartet erst mal ab und guggt selbst in die Röhre und findet heraus, dass der Kunde (dieses mal) Recht zu haben scheint... Ich könnte verzweifeln bei soviel Pofessionalität und mangelnder Geschäftstüchtigkeit. Im Zweifel hätten die es doch auf unseren Wunsch hin einbauen können... Nun ja, da haben wir noch eine Woche zu warten, da vor nächsten Dienstag nichts machbar ist. Aber danach geht es dann los...

Gestern waren wir außerdem noch im Two Oceans Aquarium und haben uns mal neue Handtücher geleistet. Diesmal aber alle in Erdfarben, da muss man sich nicht immer so schämen, wenn die vorm Auto zum Trocknen hängen ;-) Danach gab es Kilkenny satt und abends Cuba libre und Mojito...

Heute mittag waren wir noch auf einem Reisebüro, die uns jetzt eine Einladung für Angola besorgen, damit wir überhaupt erst den Visum-Antrag in Windhoek stellen können. jetzt sind wir gespannt, ob das dann alles so funktionieren wird. Am Nachmittag waren wir nochmal im Stadtzentrum, Pizza zu uns zu nehmen und haben dem Jonas ein neues Beinkleid besorgt. Der Junge wächst zurzeit wieder etwas schneller als wir reisen können...

Morgen fahren wir erstmal weiter östlich in Richtung Garden Route, um das Wochenende zu verbringen und dann doch noch zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, zu fahren.

Aber wie Ihr lest,bleibt es immer spannend. Bis bald!

Dienstag, 10. Februar 2009

Kehrtwende






Von Namibia aus haben wir den Oranje ueberquert und eine Nacht an dessen Ufer verbracht. Danach ging es in Richtung Atlantik, um moeglichst noch in dieser Woche den Kontakt zu einer Landrover-Werkstatt in Kapstadt aufnehmen zu koennen. Wir uebernachteten also kurz vor Kapstadt an einem verschlafen anmutenden Ort in einer Lodge in Strandnaehe und waren am darauf folgenden Tag gegen Mittag bei LR. Da hat man uns nur gesagt, dass in den naechsten zwei Wochen kein Termin mehr frei ist!!! Nach kurzer Ueberlegung gab es dann die Alternative, etwas weiter weg eine Werkstatt aufzusuchen, die zumindest am naechsten Dienstag einen Termin frei hat. Also fuhren wir dorthin und machten soweit alles klar. Gluecklicherweise ist direkt hinter dieser Werkstatt ein Safari-Ausstatter, der Autos fit macht fuer einen echten Aufenthalt in der freien Natur. Dort haben wir unser in Dar zerstoertes Doppelbatteriesystem vorgestellt. Schnell war klar, die Batterie ist hin und das zugehoerige Relais auch... Was soll's, soll'n die doch ihr Zeugs einbauen, das alle hier nutzen... Seit dem gibt es wieder kaltes Bier im Auto mit dem schwarz-rot-goldenen Banner!

Nun sitzen wir also in Kapstatt auf einem Caravanpark und schmieden Plaene, wie wir die Tage bis zur Werkstatt verbringen. Gluecklicherweise ist Kapstadt wirklich sehenswert und hat darueber hinaus einen großen Fundus an Sehenswuerdigkeiten und Unterhaltungsmoeglichkeiten. Baden faellt uebrigens aus, da das wasser mindestens so kalt ist wie jenes, das zu hause aus dem Wasserhahn mit dem blauen Knopf fliesst.

Also sind wir am naechsten Tag dann auf den Tafelberg gefahren, mit Seilbahn natuerlich und haben danach einen Bummel durch die Altstadt gemacht. Es stuermt ueberall dermassen, dass wir froh sind, dass das Zentrum im Windschatten des Berges liegt. Aber dann wird es auch wieder heiss. Den Tag darauf haben wir den Capepoint und das Kap der Guten Hoffnung besucht und damit die Kehrtwende unserer Reise eingeleitet. Das heisst nix anderes, als dass es ab jetzt nach hause geht!

Den Tag darauf hatten wir Waschtag und Pause...Am naechsten Tag haben wir Robben Island besucht, die Insel, auf der Nelson Mandela und mit ihm viele andere Apartheid-Gegner (schwarze und weisse) jahrelang eingesperrt waren.

Gestern sind wir dann umgezogen, damit wir das Auto in die Werkstatt geben koennen. Wir wohnen jetzt in einem Guesthouse, relativ tief in der Stadt, aber ganz nah an der Waterfront, einem umgestalteten Teil des Hafens mit großen Einkaufszentrum und vielen Kneipen.

Jetzt heißt warten auf den Anruf mit der Preisdurchsage und der Nachricht, dass das Kfz wieder einsatzbereit ist. Mauli hat auch gleich noch ein paar Ersatzteile bestellt. Darueber hinaus lesen wir fleissig in dem neuen Reisefuehrer fuer Westafrika und bereiten und mental auf diesen Teil des Spasses vor... Doch die naechste Huerde wird zunaechst die Visum-Beschaffung fuer Angola sein. Nun ja,Ihr werdet lesen wie es weiter geht...

Und noch mehr Bilder...






Im Sued Luangwa hatten wir uns festgefahren, dies ist das Bild der Rettungsmannschaft.
Dann noch ein Bild von der Faehre ueber den Sambesi-Strom.
Im Chobe Park gab es dann viele Tiere, hier beispielhaft einmal kaempfende Kudus und Elefanten.

Spaeter sind wir dann in einem gewaltigen Akt von Gobabis bis nach Keetmanshoop im Sueden Namibias gefahren. Dort haben wir dann in dem Camp neben dem Koecherbaumwald genaechtigt. Am Abend gab es noch (satte) Geparden zum streicheln, lustige Erdmaennchen zu betrachten und aufdringliche Warzenschweine abzuwehren.

Nachtrag der Bilder...






Anbei findet ihr ein paar Bilder von unterwegs, die wir Euch schuldig geblieben sind.
Zum einen der Beweis, dass es neben schlechten Landrover-Werkstaetten in Dar-Es-Salaam auch Guiness gibt...
Dann eine kurze Impression von der Landschaft in Suedtansania, sieht aber aus, als waere das Foto in Thueringen gemacht worden (allerdings im Sommer)...
Kurz vor Malawi hat Jonas Freunde und Freundinnen gewonnen, als er sein grosses Schulbuch zueckte, dass zwar aus Bayern stammt, aber dennoch brauchbar erscheint, da es alles bis zum (bajuwarischen) Abi abdeckt...
Nach der Schulstunde gab es einen schoenen Sonnenuntergang...
Da ist's, das Krokodil im Malawisee, genau hinsehen, der dunkle Punkt am Ufer ist ca. 50 cm lang!!!